Einmal quer durch die Niederlande! Unser Fotograf Michael hat sich für die Tour von Amsterdam nach Maastricht entschieden. Dabei hat er nicht nur großartige Fotos gemacht, sondern auch ganz neue Seiten seines eigenen Landes entdeckt. Hier berichtet er uns von einer Woche voller malerischer Landschaften, historischer Städte und besonderer Begegnungen:
Maastricht – Ein Spaziergang zwischen Alt und Neu
Ich bin zwar Niederländer, aber der Süden des Landes ist für mich noch immer relativ unbekanntes Terrain. Auch Maastricht war bisher ein weißer Fleck auf meiner persönlichen Landkarte. Darum war die Tour die perfekte Gelegenheit für mich, ganz neue Seiten meines eigenen Landes zu entdecken. Und Maastricht war ein grandioser Startpunkt für meine Reise!
Kaum war ich mit dem Zug am Hauptbahnhof angekommen, habe ich mich prompt verlaufen – trotz GPS. Ein wenig peinlich, aber zugleich ein glücklicher Zufall. Denn so konnte ich beide Seiten der Maas erkunden und die spannenden Kontraste zwischen dem historischen Zentrum und den modernen Vierteln erleben.
Besonders beeindruckend fand ich die Weite der Straßen und Plätze: breite, sandige Wege, die mich an Frankreich erinnerten, und eine charmante Altstadt, die man über eine Fußgängerbrücke erreicht, die über die Bahngleise führt. Mein Zuhause für die kommenden Tage, das Schiff Sarah, lag an der Wilhelminabrücke vor Anker. An Bord erwarteten mich eine herzliche Crew, unsere Reiseleiterin Japke und eine bunt gemischte Gruppe von Mitreisenden: Deutsche, Amerikaner und ein fröhlicher Schotte.
Ein Hauch von Frankreich in den Niederlanden
Nachdem ich meine Kabine bezogen hatte, brachen wir zu einer ersten Probefahrt auf. Sättel wurden angepasst, Helme überprüft, und schließlich rollten wir durch die grüne Landschaft mit ihren sanften Hügeln. Die Sonne stand hoch am Himmel, und ich fühlte mich sofort angekommen. Mein Urlaub konnte beginnen!
Wir überquerten sogar fast unbemerkt die Grenze nach Belgien – nur kleine Grenzpfähle am Wegesrand zeugten davon. Umgeben von Feldern und historischen Villen fühlte ich mich hier wie nach Frankreich versetzt.
Am Abend folgte eine Stadtführung mit unserer Reiseleiterin Japke. Wir schlenderten durch die engen Gassen der Altstadt von Maastricht, bewunderten das beeindruckende Helpoort-Tor und die römischen Ruinen – ein spannender Kontrast zu dem geschäftigen Marktplatz, den wir davor überquert hatten.
Limburg und Nordbrabant – Auf zwei Rädern durch die Geschichte
Die Radtouren durch die Landschaft von Limburg und Nordbrabant waren einfach wunderschön. Wir radelten an Maas und Roer entlang, setzen mit kleinen Fähren ans andere Ufer über und genossen die weiten Ausblicke über das flache Land.
In der Nähe von Echt-Susteren haben wir die der schmalste Stelle der Niederlande passiert. Die Mitte der 4,8 Kilometer langen Strecke zwischen Belgien und Deutschland ist mit einem witzigen Stuhl markiert. Ein perfektes Fotomotiv!
Bei jedem Halt auf unserer Strecke gab es wieder etwas Neues zu entdecken: Im belgischen Maaseik wurden wir mit wehenden Fahnen und Trompetenklängen empfangen. Wir hatten uns einen besonderen Tag für unseren Besuch ausgesucht: Die Stadt veranstaltete eine Feier zu Ehren der Gebrüder Van Eyck. Die berühmten flämischen Maler wurden nämlich hier geboren. Ein weiteres Highlight war Thorn, auch bekannt als die „Weiße Stadt“. Die hell getünchten Häuser verleihen diesem Ort eine ganz besondere Atmosphäre. Nach einem köstlichen Mittagessen im Hof des ehemaligen Klosters stand noch die Besichtigung der imposanten Kirche auf dem Programm. Im Klosterdorf Steyl genossen wir einen friedlichen Spaziergang durch die botanischen Gärten.
Vergangene Zeiten lebendig gemacht
Jeder Ort, den wir passierten, erzählte seine eigene Geschichte. Kirchen, Windmühlen und kleine Museen begegneten uns auf Schritt und Tritt. In Ravenstein stand ich vor einer alten Steintafel mit einem niederländischen Gedicht, das ich für einen amerikanischen Mitreisenden übersetzte – als würde ich ein Stück Geschichte entschlüsseln.
Und dann die Sonnenblumenfelder! Sie erstreckten sich bis zum Horizont, während uns neugierige Pferde von den Weiden aus beobachteten.
Entspannte Momente an Bord der Sarah
Es hat schon etwas Magisches, morgens auf einem Schiff aufzuwachen. Der Tag wurde buchstäblich mit der Schiffsglocke eingeläutet. Zum Zeichen, dass das Frühstück bereitstand. Bereits früh fanden sich die meisten Gäste am Buffet ein, um frisches Brot, Käse und andere Köstlichkeiten zu genießen. Die Crew war einfach fantastisch – immer freundlich und hilfsbereit. Besonders unsere junge, aus Osteuropa stammende Köchin beeindruckte uns täglich mit liebevoll zubereiteten Gerichten.
Zwischen den Radtouren gab es an Bord der Sarah genügend Möglichkeiten zum Entspannen. Einige Mitreisende dösten in der Sonne, während andere sich an die Reling lehnten und die vorbeiziehende Landschaft bewunderten. Besonders beeindruckend war für mich das Passieren der Schleusen von Lith. Erst sanken wir mit dem Wasserspiegel immer weiter nach unten, bevor wir durch die schweren Schleusentore auf die weite Maas glitten.
Das große Finale in Amsterdam – Ein krönender Abschluss
Als wir uns Amsterdam näherten, fuhren wir an beeindruckenden Sehenswürdigkeiten wie dem Schloss Loevestein und der Festungsstadt vorbei . Dann folgten wir den grünen Flusswindungen der Vecht und fuhren schließlich in die lebendige Hauptstadt der Niederlande ein. Nach einer Woche voller Erlebnisse fühlte sich die Ankunft in Amsterdam wie der glorreiche Abschluss einer unvergesslichen Reise an.
Lust auf Ihr eigenes Abenteuer?
Schauen Sie sich das Video an, das ich gemeinsam mit unserer Reiseleiterin Japke zusammengestellt habe und lassen Sie sich inspirieren!