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Die Mosel ist ein wunderschöner Fluss, der durch Frankreich, Luxemburg und Deutschland fließt. Bloggerin Jessica de Korte ist mit unserer Magnifique III von Metz nach Cochem gereist und berichtet in diesem Reisebericht von ihren Abenteuern, Entdeckungen und Begegnungen.

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Spontane Weinprobe mit märchenhafter Aussicht

„Komm, wir spendieren dir einen Wein!“, höre ich hinter mir rufen. Ich bin gerade dabei, ein Foto vom Weingut St. Michael zu machen, als einige Leute aus meiner Reisegruppe mit dem Fahrrad ankommen. Wenig später sitzen wir auf einer sonnigen Terrasse. Tief unter uns fließt die imposante Mosel und die knorrigen Rebstöcke an ihren steilen Ufern trotzen standhaft der Schwerkraft. Eine Landschaft wie aus dem Märchenbuch. „Mein Favorit ist der Piesporter Treppchen Riesling“, sagt die Kellnerin Anja Mechtel. „Er stammt von über 100 Jahre alten Rebstöcken und hat einen intensiven Geschmack.“

Ich bin das erste Mal in dieser Gegend. Ziemlich verrückt eigentlich, denn meinen Urlaub verbringe ich am liebsten auf dem Fahrrad. Der Moselradweg ist eine der beliebtesten Fahrradrouten in Deutschland, und jetzt verstehe ich auch, warum. Man radelt durch eine spektakuläre Flusslandschaft, in der man immer wieder auf eine mittelalterliche Stadt, ein charmantes Weindorf, eine mittelalterliche Burg oder römische Ruinen stößt. Beim meiner Reise mit Rad und Schiff kann ich das alles in aller Ruhe auf mich wirken lassen. Eine gelegentliche Weinverkostung zwischendurch macht das Erlebnis perfekt.

Radfahren verbindet

Ich bin eine Woche lang mit Boat Bike Tours unterwegs. Wir fahren von Metz in Frankreich nach Cochem in Deutschland. Die Gruppe an Bord unseres Schiffes Magnifique III ist bunt gemischt. Die Reisenden kommen aus verschiedenen Ländern und bei den gemeinsamen Radtouren verschwindet die Distanz zwischen uns auf einen Schlag. Auch wenn ich alleine reise, fühle mich keinen Moment lang einsam. Es ist immer jemand da, der mit mir plaudert oder mich, wie auf dem Weingut St. Michael, auf ein Getränk einlädt.

Wir starten unsere Reise in Metz, einer stimmungsvollen französische Stadt. Hier gibt es viele Straßencafés und am Wasser sitzen viele junge Leute gesellig zusammen. Am ersten Tag der Radtour fahren wir durch drei Länder: Frankreich, Luxemburg und Deutschland. Zuerst werden wir mit „Bonjour“ begrüßt, später mit „Moien“, dann mit „Hallo“. Die Route führt durch das Dorf Schengen in Luxemburg. An diesem Dreiländerpunkt wurde 1985 das berühmte Schengener Abkommen unterzeichnet. Damit wurde ein freier Reiseverkehr ohne Grenzkontrollen zwischen den beteiligten Ländern möglich. Und so können auch wir ganz ohne Passkontrolle einfach durchradeln.

Historische Schätze entlang der Route

Bald können wir die ersten Weinberge sehen. Die Römer haben den Wein an die Mosel gebracht. Sie erkannten, dass die sonnigen Hänge mit ihren mineralhaltigen Böden ein idealer Nährboden für gute Weine sind. Und so hat der Weinanbau an der Mosel eine jahrtausendealte Tradition und auf unserer Strecke stoßen wir immer wieder auf Spuren aus der Römerzeit. Im Dorf Nennig besichtigen wir eine nachgebaute römische Villa, in der man den originalen Mosaikfußboden bewundern kann. Das Kunstwerk besteht aus sage und schreibe 3 Millionen Steinen und zeigt lebendige Szenen der Gladiatorenspiele im römischen Amphitheater.

Der Grillabend an Deck der Magnifique III entwickelt sich zu einer spontanen Tanzparty, bei der wir alle gemeinsam lachen und singen. Später steige ich noch in den Whirlpool an Deck, um mich zu entspannen. Mit einem köstlichen Glas Weißwein in der Hand blicke ich auf das ruhige Wasser, auf dem Schwäne schwimmen. Über mir glitzern die Sterne am dunklen Himmel. Ein wunderschöner Kontrast. In einem Moment bin ich in bester Partylaune, im nächsten fühle ich mich wieder ganz entspannt, umgeben von den Klängen der Natur.

Historische Städte und malerische Dörfer

In den kommenden Tagen bewegen wir uns weiter mit Rad und Schiff durch die auffallend grüne Landschaft. Unterwegs begegnen uns immer wieder neue historischen Stätten. Im Herzen der mittelalterlichen Stadt Saarburg sprudelt ein Wasserfall, der bis heute die alten Wasserräder antreibt. Vom höher gelegenen Schlossturm blicke ich über das Tal. In Trier, der ältesten Stadt Deutschlands, spaziere ich an den vielen schmucken Häusern in Pastelltönen und im Rokokostil entlang. Gemeinsam mit der Gruppe besuche ich den Dom, schlendere dann durch den Palastgarten und besichtige die römischen Thermen.

Der schönste Teil der Strecke ist die Mittelmosel, die nicht umsonst auch Romantische Mosel genannt wird. Hier werden die Ufer richtig steil, und soweit das Auge reicht, sind Weinreben zu sehen. Die ungehinderte Sonneneinstrahlung ist ideal für die Reifung der Trauben. Der ruhige Radweg folgt zunächst dem Flusslauf. Dann geht es bergauf, quer durch die Weinberge. Ich halte kurz an, als mir eine Gruppe von Männern und Frauen begegnet, die fröhlich Trauben pflücken. „Familie, Freunde, alle helfen, ohne Bezahlung“, erzählt mir der Jüngste der Gruppe. „Gleich werden wir am Picknicktisch zusammen zu Mittag essen. Mit Wein, versteht sich.”

Einzigartige Perspektiven vom Wasser aus

Auch wenn es schon Oktober ist, sind die Terrassen der Weinstuben noch gut gefüllt. Und manchmal begegnet uns unterwegs auch ein kleiner Stand mit Holzbänken und Klapptischen. Sehr gemütlich. In der Touristenstadt Bernkastel-Kues stehen viele Fachwerkhäuser, die in bunten Farben gestrichen sind – rot, gelb, grün, orange. Türmchen, Schuppendächer, runde Ornamente. Enorm schnuckelig ist das schmale Spitzenhäuschen von 1416, in dessen Keller sich eine Weinstube befindet.

An einem der letzten Tage beschließe ich, eine Fahrradpause einzulegen und einen Tag an Bord zu bleiben. Vom Wasser aus erlebe ich die Landschaft noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive. Am Morgen liegt eine Nebeldecke über dem Tal, die die Burgen auf den Hügeln noch romantischer erscheinen lässt. Ich betrachte die beruhigenden Wellen der Mosel. Der Kapitän lädt mich ins Steuerhaus ein. Dort haben wir einen 360-Grad-Rundumblick. „Ich bin schon mein ganzes Leben lang auf Schiffen unterwegs, aber dieses Jahr bin ich zum ersten Mal hier“, sagt Kapitän Henk Keizer. „Großartig. Jedes Mal, wenn man um die Ecke biegt, sieht man etwas Neues.“

Eine 7-Meter-Schleuse

Ich fühle mich wie in einer Filmkulisse, aber das hier ist echt. Nach einer Weile fahren wir in eine Schleuse ein. Sobald die Schleusentore geschlossen sind, sinkt der Wasserstand ziemlich schnell. „Der Höhenunterschied beträgt hier 7 Meter“, erklärt der Kapitän. „Etwa alle 20 Kilometer kommen wir an eine Schleuse.“ In den 1960er Jahren begann die Moselkanalisierung, damit auch größere Schiffe auf dem Fluss fahren konnten. Heute hat die Mosel zwischen Metz und Koblenz 14 Schleusen, die insgesamt einen Höhenunterschied von 90 Metern überwinden.

Legenden und Geschichten: Die Mosel hat viel zu erzählen

Am Nachmittag nehmen wir an einer Weinprobe im Weingut Weis in Zell teil. Dieser Ort ist vor allem für seinen Wein „Schwarze Katz“ bekannt. Dieser Name geht auf eine Legende aus dem 19. Jahrhundert zurück. Damals konnte sich ein zweifelnder Händler nicht entscheiden, welches Fass er mitnehmen sollte. Plötzlich soll eine fauchende schwarze Katze auf eines der Fässer gesprungen sein. Das musste der beste Wein sein! Und tatsächlich wurde er zum Verkaufshit. Winzer Peter Weis erklärt, wie man fachmännisch Wein verkostet: „Riechen Sie zuerst an Ihrem Weinglas. Dann nehmen Sie einen Schluck. Und dann dürfen Sie das tun, was Ihnen Ihre Mutter beim Suppenessen immer verboten hat: schlürfen. Dadurch wird das Aroma freigesetzt. Prost!“

Das Dornröschen der Mosel

Die Reise geht weiter nach Beilstein. Der verschlafene Ort gehört zu den schönsten in der Region und wird auch das „Dornröschen der Mosel“ genannt. Hoch über Beilstein thront die Ruine der Burg Metternich. Langsam nähern wir uns dem Ziel unserer Reise. Fast haben wir Cochem erreicht und ich merke, dass ich am liebsten noch weiter reisen würde. Ich werde nicht nur die Landschaft und das entspannte Tempo vermissen, sondern auch die Mitreisenden, die ich in dieser Woche immer besser kennen gelernt habe. Ein letztes Mal machen wir uns gemeinsam auf den Weg. Wir wandern durch die historische Weinstadt voller Fachwerkhäuser, hinauf zur imposanten Reichsburg. Puh, das ist ein ganz schöner Anstieg! Aber was für eine Aussicht!

Ein perfekter Abschluss

Zurück an Bord stoßen wir beim Abendessen ein letztes Mal an, diesmal mit Sekt. „Schau mal nach draußen, wie schön die Burg beleuchtet ist“, ruft einer der Gäste begeistert. Ich trete für einen Moment hinaus aufs Deck und in der Höhe schimmert die Burg. Französische Truppen zerstörten das Gebäude, doch der Berliner Geschäftsmann Louis Ravené ließ es im späten neunzehnten Jahrhundert im neugotischen Baustil wiederaufbauen. Ein echtes Kleinod. Ein perfekter Abschluss für diese fantastische Woche, in der wir so viel Schönes gesehen und erlebt haben.

 

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