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Wenn man per Fahrrad und Schiff unterwegs ist, kann man besonders gut sehen, wie die Niederländer mit dem Wasser leben. Denn auf Ihrer Strecke können Sie die Deiche, Polder, Schleusen, Sammelbecken und Pumpstationen, die das Landschaftsbild prägen, ganz aus der Nähe bewundern. Unser Reiseleiter Thomas Wuts erklärt, warum Ihn das Wassermanagement in den Niederlanden so fasziniert und welche Geschichten er seinen Gästen dazu gerne erzählt.

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Was fasziniert dich am meisten am Thema Wassermanagement?

Es ist ein wichtigen Teil dessen, was die Niederlande einzigartig macht und unseren Charakter formt. Der Umgang mit dem Wasser formt unsere Identität und unsere Lebensweise. Faszinierend! Das wurde mir erst durch den Blick unserer ausländischen Gäste bewusst. Als Niederländer findet man es einfach ganz selbstverständlich. Aber auf einmal fiel mir auf, wie schön unsere Windmühlen und Pumpstationen eigentlich sind. Die erstaunten Reaktionen aus meinen Reisegruppen haben mir erst deutlich gemacht, wie außergewöhnlich unser Umgang mit dem Wasser ist.

Warum sollte man sich das gerade bei einer Tour mit Rad und Schiff ansehen?

Weil man dann die beiden Verkehrssysteme nutzt, die die Niederlande einzigartig machen: Die Wasser- und Radwege. Auf dem Fahrrad führt kein Weg am Thema Wasser vorbei. Die meisten Niederländer leben in Regionen, die unterhalb des Meeresspiegels liegen. Das sieht auf den ersten Blick so einfach aus, aber dahinter steckt ein kompliziertes System von Deichen, Schleusen und Pumpwerken. Auf dem Fahrrad kann man das alles sehr gut sehen. Und mit dem Schiff fährt man durch einige Schleusen. Das finde ich noch immer einen spannenden Moment. Und für jemanden, der das noch nie erlebt hat, gilt das umso mehr.

Wie funktioniert so eine Schleuse?

Eine Schleuse ist eigentlich eine Art Aufzug für Schiffe, ein Bauwerk zwischen zwei Wasserstraßen mit unterschiedlichem Wasserstand. Wenn die Schleusentore geschlossen sind, wird entweder Wasser ab- oder hinzugepumpt und das Schiff bewegt sich mit nah oben oder unten. Bei schönem Wetter stehen alle auf dem Deck und schauen zu. Am Ende des Amsterdam-Rhein-Kanals gelangen Sie über eine riesige Schleuse auf den Fluss Lek. Das ist in der Nähe von Vianen. In diese Schleuse eine Menge Schiffe, das ist toll zu sehen! Und wenn sich die gigantischen Schleusentore öffnen, ist man plötzlich auf dem Lek.”

Ein kleines Kunststück, dass der Kapitän da vollbringen muss. Erklärt er auch, was da vor sich geht?

Die Kapitäne sind ein Teil des Geschehens. Sie haben eine echte Leidenschaft für ihren Beruf und sind oft sehr gesellige Menschen. Sie finden es toll, wenn die Gäste ins Steuerhaus kommen, um ihnen über die Schulter zu schauen. Dann erklären sie gerne, wie die Dinge auf dem Wasser so funktionieren und wie man zum Beispiel über den mobilen Seefunkdienst kommuniziert. Es ist sehr interessant, die Geschichten von einem echten Fachmann zu hören und alles erklärt zu bekommen.

Welche Geschichte erzählst du den Gästen gerne?

Eine schöne Anekdote ist die von Hansje Brinker, die Hauptfigur aus einem amerikanischen Roman. Im Dorf Spaarndam gibt es ein Standbild von ihm. Als Hansje von einem Schlittschuhwettrennen zurückkehrt, sieht er, dass Wasser aus dem Deich austreten. Er wusste sofort, dass die Stadt Haarlem in großer Gefahr schwebte und steckte einen Finger in das Loch, um das Wasser aufzuhalten. Viele Amerikaner kennen das Buch aus ihrer Kindheit und es ist schön zu sehen, wie sie die Geschichte berührt.

Welchen Ort findest du vom Fahrrad aus besonders schön?

Kinderdijk. Das Schöne am Radfahren ist, dass man unterwegs schon an Windmühlen vorbeikommt und dort mehr über Auffangbecken und die verschiedenen Wasserstände lernt. Man fährt durch den schönen Alblasserwaardpolder und unterwegs kann ich schon ein bisschen erklären, wie das Wassermanagement funktioniert. Als Höhepunkt erreichen wir dann Kinderdijk und die historischen Windmühlen! Durch den Massentourismus war es hier immer etwas überlaufen. Aber jetzt, wo nicht mehr so viele Reisebusse kommen, ist es wieder gemütlich geworden und die Leute nehmen sich Zeit.

Ist die Geschichte auch ein Thema?

Selbstverständlich. Auf der Boat Bike Tour durch Südholland übernachten wir zum Beispiel in Gouda. Die Sint-Janskerk hat wunderschöne Buntglasfenster. Eines davon illustriert sehr schön den Aufstand von Leiden. In Leiden habe ich den Gästen dann schon etwas über Wilhelm von Oranien erzählt, der die Polder unter Wasser setzte und damit die spanischen Belagerer in die Flucht jagte. Nach diesem Erfolg haben die Niederlande damit angefangen, die Wasserlinien anzulegen – ganze Ketten von Verteidigungsanlagen mit Gebieten, die systematisch überflutet werden konnten.

Wärst du als niederländischer Reiseleiter nicht lieber im Ausland unterwegs?

Es ist ein Irrglaube, dass ein Urlaub nur dann wirklich etwas wert ist, wenn man mindestens bis ans Mittelmeer fährt. Das zeigt sich besonders jetzt, wo viele Niederländer wegen der Coronapandemie im eigenen Land bleiben. Letztes Jahr bin ich zum Beispiel mit einer Gruppe Niederländern durch Broek in Waterland geradelt. Alle waren ganz hin und weg: ‚Wie toll und vielseitig‘, höre ich dann von den Gästen. Die Niederlande haben wirklich eine Menge zu bieten, von den historischen Innenstädten über die Museen bis hin zur Gastronomie.
Ich erinnere mich noch, dass wir in Hoorn an einem kleinen Pumpwerk vorbeigeradelt sind. Zufällig war es gerade an diesem Sonntag für Besucher geöffnet. Zwei Ehrenamtliche haben uns ganz begeistert alles über dieses Pumpwerk erzählt. Das zeugt von einer gewissen Liebe, sehr charmant. Solche Orte entdeckt man nur, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist! Eine Rad- und Schiffsreise ist nicht nur gesellig. Man kann auch den Komfort des Schiffes und das leckere Essen genießen. Man ist die ganze Woche über in Bewegung. Und dann bekommt man kein schlechtes Gewissen, wenn man sich abends an Bord ein Drei-Gänge-Menü einverleibt!

Eine Rad- und Schiffsreise mit Boat Bike Tours

Haben Sie auch Lust bekommen, die Niederlande per Fahrrad und Schiff zu erkunden? Bei unseren Reisen entdecken Sie diese vom Wasser geprägte Landschaft aus einer ganz besonderen Perspektive: Unternehmen Sie Radtouren über Deiche und durch die Polder, machen Sie ein Picknick in einer Festung an der Wasserlinie oder fahren Sie mit dem Schiff durch eine der vielen Schleusen. Und wenn Sie noch mehr zum Wassermanagement in den Niederlanden wissen wollen, können Sie Ihren Reiseleiter jederzeit mit Ihren Fragen löchern!

 

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