Sie sind typisch für die Niederlande: Die Wasserlinien mit Ihren ausgeklügelten Wasseranlagen, Forts und Festungen, die sich über viele Kilometer durch die Landschaft schlängeln. Sie wurden zu einem einzigen Zweck gebaut, und zwar um Landstriche überfluten zu können. So gelang es, Angreifer auf Abstand zu halten. In den Niederlanden gibt es bis heute über hundert Forts, die einst Teil der Wasserlinien waren. Oft sind daraus Erholungsgebiete mit Natur und einem Restaurant geworden, wo Sie auf Ihrer Radtour eine nette Kaffeepause einlegen können!
Die Reiseleiter von Boat Bike Tours erzählen Ihnen während der Reisen durch die Niederlande gerne mehr über die Wasserlinien. Wir haben für Sie vier schöne Orte an der Wasserlinie ausgesucht, an denen Sie auch bei unseren Reisen vorbeikommen.
Whitepaper mit Tipps zum Thema Wasserbau anfragen
1. Fort Kudelstaart (Stellung von Amsterdam)
Fort Kudelstaart gehört zur Stellung von Amsterdam, einer 135 langen Verteidigungslinie rund um die niederländische Hauptstadt. Es wurden Dutzende Forts, Dämme, Schleusen und Wälle errichtet, um Amsterdam vor Angreifern zu schützen. Aber Kampfhandlungen haben hier niemals stattgefunden. Seit 1996 gehört die Stellung zum UNESCO-Welterbe und heute ist Fort Kudelstaart vor allem für seinen gemütlichen Yachthafen bekannt. Im vordersten Wall sind noch zwei Stellen zu sehen, an denen früher Kanonen gestanden haben. „Fort Kudelstaart ist zwar klein, aber die Lage am See Westeinderplassen ist schon etwas Besonderes“, berichtet Reiseleiterin José Klein Hesselink-Sluis. „Genau wie der Moment, an dem ich dort meistens vorbeikomme. Während der Tulpenreisen radeln wir nämlich schon gegen halb sechs Uhr morgens zur Blumenversteigerung in Aalsmeer, weil es dort in aller Frühe am meisten zu sehen gibt. Dabei kommen wir auch am Fort entlang, wenn noch gar kein Verkehr ist. Man hört die Vögel singen und die Gänse und Enten laufen über die Straßen.“
Bei einigen unserer Tulpentouren und bei der Reise durchs Grüne Herz von Holland radeln Sie am Fort Kudelstaart entlang.
2. Westbatterij Muiden (Neue Holländische Wasserlinie)
Die Westbatterij Muiden liegt an der Mündung der Vecht. „Auf dem Deich neben diesem Fort hat man eine enorm weite Aussicht über das IJsselmeer bis hin zur Festungsinsel Pampus“, schwärmt Reiseleiter Tom Stout. „Außerdem sieht man das Schloss Muiderslot. Und für echte Wasserratten gibt es sogar einen kleinen Strand“.
Schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurden die ersten Verteidigungsanlagen an dieser Stelle gebaut. Das Turmfort entstand schließlich im Laufe des 19. Jahrhunderts. Zuerst war es Teil der Neuen Holländischen Wasserlinie, später wurde es in die Stellung von Amsterdam integriert. Die wichtigste Aufgabe bestand darin, den Hafen von Muiden zu verteidigen und zu verhindern, dass Feinde am Deich der Zuiderzee an Land gingen. Im Untergeschoss befanden sich Schlafplätze für 85 Soldaten, die Küche und die Waschräume mit Toiletten. Darüber lagen elf Geschützkammern mit jeweils drei Schießscharten.
Bei den Reisen von „Brügge – Amsterdam“, „Maastricht – Amsterdam“ und „Höhepunkte der Hanse“ kommen Sie an der Westbatterij Muiden entlang.
3. Fort bij Spijkerboor (Stellung von Amsterdam)
Mitten in der saftig grünen Landschaft des Beemsterpolder liegt die größte Festung der Stellung von Amsterdam: Fort Spijkerboor. Hier können die Besucher einen Blick in die Munitionskammern, auf die Kanonen und die Panzerturmartillerie werfen. „Eine beeindruckende Festung, bei der ich unseren Gästen immer eine interessante Geschichte über die Stellung von Amsterdam erzähle“, erklärt Reiseleiterin José Klein Hesselink-Sluis. „Unglaublich wie das Fort gebaut ist, von innen kann man das am besten sehen.“
„Die Kaufleute von Amsterdam fürchteten nichts mehr, als dass die Stadt angegriffen würde“, so José. „Darum musste die Stellung gebaut werden. Das Besondere an Spijkerboor ist seine enorme Größe. Und trotzdem verschmilzt das Fort mit der Natur. Wenn man in der Umgebung mit dem Fahrrad unterwegs ist, muss man gut hinschauen und erst ein Stück über den Zugangsweg fahren, bevor man den Panzerturm sehen kann. Und wenn man sich dann überlegt, dass das Fort letztendlich nur als Gefängnis genutzt wurde. Die Inneneinrichtung ist noch original. Das finde ich so Besonders, dass das Fort noch so vollständig ist.“
Lust auf einen Ausflug zum Fort Spijkerboor? Auf der Rundreise durch Nordholland liegt es auf der Strecke.
4. Festungsstadt Naarden (Neue Holländische Wasserlinie)
“Ein Höhepunkt auf der Hanseroute”, findet Reiseleiterin José, die immer wieder gerne in die Festungsstadt Naarden kommt. Schon die Ankunft ist ein Erlebnis an sich: „Schon bevor man die Stadt erreicht, sieht man die Grachten, alten Bäume, enormen Stadtmauern und ein Tor, unter dem man dann hindurchradelt. Der Weg ist mit Steinen gepflastert, das ist ein enormes Geschaukel auf dem Fahrrad! Der Grundriss von Naarden ist sternförmig. Es gibt dort ganz tolle Gebäude wie das alte Rathaus und eine Kirche mit einer besonders schön bemalten Decke. Wenn man die Stadt verlässt, sieht man wieder die schönen Mauern und Grachten, aber auch eine Reihe von Bastionen.“
Sie möchten selbst durch die Festungsstadt Naarden radeln? Hier finden Sie unsere Hanseroute, bei der Sie noch viel mehr historische Städte und schöne Landschaften erkunden!
Eine Rad- und Schiffsreise mit Boat Bike Tours
Haben Sie Lust bekommen, die schönen und manchmal etwas versteckten Orte an den Wasserlinien zu besuchen? Bei vielen unserer Touren durch die Niederlande kommen Sie von selbst daran vorbei. Manchmal müssen Sie die Augen schon gut offenhalten, damit Sie nicht daran vorbeiradeln, denn viele der Forts sind inzwischen von üppigem Grün überwuchert. Aber wenn Sie vorher bei unseren Reiseleitern nachfragen, kann eigentlich nichts schiefgehen! Und es ist nicht nur ihre spannende Vergangenheit, die diese Verteidigungsanlagen so interessant macht. Oft sind es malerische Orte, an denen Sie eine Pause einlegen und wunderbar zur Ruhe kommen können!
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